
Web 2.0 - Buchcover
Das Social Web bzw. “Web 2.0” erfreut sich wachsender Beliebtheit bei Nutzern und Investoren. Weblogs, Wikiwebs, RSS, Social Networking Sites, Foto- und Videoplattformen, Multiuser Online Spiele, Microblogging und andere Dienste gestatten Internetnutzern die Publikation ihrer Inhalte für ein zumindest theoretisch globales Publikum. Mit Weblogs ist es Internetnutzern auch ohne Programmierkenntnisse möglich, Inhalte als Text, Foto, Audio, Video oder gar Livestream zu publizieren, zu editieren und global zu verbreiten. Kinderleicht ist es, ein persönliches Profil auf einer der beliebten Social Networking Sites anzulegen, Interessen mitzuteilen und ein Netzwerk von Freunden, Bekannten, Kollegen und entfernten Kontakten online abzubilden. Ebenso einfach ist die kollaborative Wissensorganisation im Internet mithilfe von Bookmarking Dienste wie z.B. Del.ico.us, Mr Wong, Digg oder Reddit, die es gestattet, Internetobjekte mit Lesezeichen zu versehen, Schlagworte zuzuordnen und einander Linkempfehlungen zu unterbreiten. Wachsender Beliebtheit erfreut sich das Microblogging wie z.B. mit Diensten wie Twitter oder Identica, in dem aktive Internetnutzer Seelenzustände und Aktivitäten online mitteilen. Der beinahe altmodische Dienst Kurznachrichten auf das Mobiltelefon ermöglicht die permanente Verbindung von Internet und Nutzer. Und Dienste wie Friendfeed gestatten es, eine Vielfalt verschiedener Dienste zusammenzuschnüren, selbstproduzierte Inhalte in verschiedenen Formaten in einem persönlichen Nachrichtenstrom zu organisieren und gleichzeitig auf die Nachrichtenströme anderer Nutzer zuzugreifen. Niemand kommt an der steigenden Popularität “Web 2.0” vorbei: Die Zahl aktiv geführter Weblogs kann nur grob geschätzt werden, bewegt sich jedoch im dreistelligen Millionenbereich. Die Social Networking Plattform Facebook hatte im Jahr 2008 mehr als 64 Millionen Benutzer, “kleinere” Social Networking Plattformen wie StudiVZ und Xing bringen es auf 10 Millionen bzw. 5 Millionen Benutzer. Umstritten ist jedoch die Relevanz des Social Web: Für die einen repräsentiert das Social Web die Zukunft der Medien und Nachrichten schlechthin. Andere beurteilen die neuen Formate und Dienste als wenig relevant, weil nur eine Minderheit der neuen Online-Publikationen mit Print-, Rundfunk- und Fernsehen vergleichbare Zugriffszahlen erzielt und weil Schwächen und Mängel vieler Beiträge beklagt werden. Wir befinden uns also mitten in der Diskussion um die mediale und soziale Relevanz des Social Web bzw. “Web 2.0”. Dies ist auch die Kernfrage des 2008 von Paul Alpar und Steffen Blaschke bei Vieweg herausgegebenen Sammelbandes “
Web 2.0 – eine empirische Bestandsaufnahme”.[Zur
Buchseite bei Vieweg+Teubner]
Diesem Konzept folgend haben Alpar/Blaschkevorrangig quantitativ empirische Beiträge zu einem breiten Themenspektrum kommunikationswissenschaftlicher Forschung über das Internet zusammen gefügt, die – jeder für sich – sehr informativ geschrieben, gut ausgearbeitet und sehr aktuell gehalten sind. Die Beiträge des Sammelbandes sind in vier Gruppen untergliedert: Weblogs, Wikis, soziale Netzwerke und Social News. Einige Beispiele: “Die Bedeutung privater Weblogs für das Issue Management in Unternehmen”, “Wer bloggt was? Eine Analyse der Top 100-Blogs mit Hilfe von Cluster-Verfahren”, “Geschlechterunterschiede in der deutschsprachigen Blogophäre” “Viele Autoren, gute Autoren? Eine Untersuchung ausgezeichneter Artikel in der Wikipedia”, “Auswahl und Kenngrößen innerbetrieblicher Wikiarbeit”, “Wikis in Organisationen: Von Kommunikation zu Kollaboration”, “Nutzertypen junger Erwachsener in sozialen Online-Netzwerken in Deutschland”, “Web 2.0 as a platform for User Co-Creation” “Web 2.0 als innovative Basis” und “Social News, die neue Form der Nachrichtenvermittlung?” Weiterlesen →
Veröffentlicht unter Deutsch, Soziologie
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